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Freitag, 24. Juni 2005 (von Markus)

Bereits zum vierten Mal öffnete am Freitag, dem 24. Juni das Pressure Festival seine Pforten. Wie schon im letzten Jahr hatte man sich auch heuer die Gysenberghalle in Herne als Location für 3 Tage Party und geile Musik ausgesucht. Vom Start weg konnte sich das Pressure Festival als eines der besten Hardcore/Metalcore Festivals in Deutschland etablieren, was umso verwunderlicher anmutet, wenn man bedenkt, dass man weder ausreichend Zeltplätze zur Verfügung stellt noch auf eine Open Air Anlage zurückgreift. Da der Verfasser dieser Zeilen bereits letztes Jahr bei diesem Event zugegen war, wusste ich bereits um die enormen Qualitäten dieser Veranstaltung und fuhr mit einem gehörigen Maß an Vorfreude Richtung Herne, wohl wissend die nächsten Tage im Auto kampieren zu müssen.

Die erste Band an diesem Tag, welcher ich mein Gehör schenkte, waren die Newcomer von Deadlock, die nicht nur einen exquisiten Set darboten, sondern auch durch eine gehörige metallische Schlagseite im Sound auf sich aufmerksam machten. Richtig geil wurde es immer dann, wenn Gastsängerin Sabine Weniger ihre glasklaren Vocals einstreute und somit der Band eine eigene Note verlieh. Die mir zu diesem Zeitpunkt noch völlig unbekannte Combo zeigte eine sehr ansprechende Leistung und konnte mehr als einen Höflichkeitsapplaus ernten. Wirklich bemerkenswert, wie viele geile Bands sich mittlerweile auf dem Lifeforce Label tummeln.

Fear my thoughts

Nach dem Set von Deadlock war es Zeit für eine weitere Band aus dem Lifeforce Stall und zwar für Fear my thoughts. Diese haben bei Liveauftritten meistens mit dem Problem zu kämpfen, dass ihre großartigen und hochkomplexen Kompositionen vom Publikum nicht ausreichend honoriert werden. Dieses Mal war dem jedoch nicht so. Die ersten Personen sahen sich, ob des wirklich sehr guten Sets, genötigt wie irre vor der Bühne rum zu springen und man konnte die ersten Moshpits ausfindig machen. Während man  größtenteils auf Songs vom letzten Jahr erschienen „The great collapse“ Album zurückgriff, integrierte man auch Stücke vom neuen Werk „Hell sweet hell“, welches am ersten September seinen Weg in die Plattenläden finden wird. Da die neuen Stücke äußerst energiegeladen und perfekt ausarbeitet anmuteten, kann man davon ausgehen, dass Fear my thoughts uns auch mit diesem demnächst erscheinenden Album ein echtes Highlight präsentieren werden.

Was für Fear my thoughts galt, galt eigentlich im verstärkten Maße auch für Destiny. Waren die Zuschauerreaktionen letztes Jahr an gleicher Stelle eher verhalten, so konnte bei diesem Auftritt davon keine Rede mehr sein. Ein wirklich gutklassiges Album wie „The tracy chapter“ hat es aber auch verdient, von den Fans vor der Bühne abgefeiert zu werden. Leider erschienen mir aber sowohl dieser als auch der Fear my thoughts Gig etwas zu kurz. Eine halbe Stunde Spielzeit ist einfach zu wenig für Bands, die zur Speerspitze des nationalen Metalcore zählen. Man hätte den Jungs wenigstens 45 Minuten Zeit geben sollen, denn beide Bands haben auch live einiges zu bieten.

Die Krachfanatiker von Zao spielen keinen typischen Metalcore und sind eher im weiteren Umfeld von Bands wie Neurosis beheimatet. Dies kann aber nicht der Grund dafür gewesen sein, dass der Sound bei dieser Kapelle eine echte Zumutung darstellte. Mag ja sein, dass die Jungs einiges auf der Pfanne haben, dieser Auftritt allerdings gehört eher zu den schlechtesten des gesamten Festivals. Fairerweise sollte jedoch auch angemerkt werden, dass ich mich an den Auftritt der Jungs schlicht und einfach kaum noch erinnere.

Terror

Scott Vogel und seine Jungs von Terror gaben erwartungsgemäß auch in diesem Jahr mächtig Gas und verwandelten die Gysenberghalle in ein regelrechtes Schlachtfeld. Die versammelte Meute rastete bei Songs wie „One with the underdogs“ oder „Spit my rage“ aus als gäbe es kein morgen, überall flogen Fäuste und man kassierte etliche Spinkicks. Terror spielen live mittlerweile einfach in ihrer eigenen Liga. Derzeit ist zumindest mir keine Band bekannt, die in der Lage ist, ihre Fans von der ersten bis zur letzten Sekunde derart in Ekstase zu versetzen. Diese Combo gibt auf der Bühne einfach alles. Das führt nicht selten zu Beinahe–Schlägereien auf Seiten der Fans und muss mit unbedingter Vorsicht genossen werden. Meine Wenigkeit jedenfalls durfte sich nach gut 20 Minuten aus der Halle verabschieden, zumal meine Nase nach einem schmerzhaften Treffer tierisch anfing zu bluten. Ein wirklich schweißtreibender und knallharter Gig dieser absoluten Ausnahmeformation.

Als Bleeding Through ihren Set begannen, befand ich mich leider noch nicht wieder in der Halle, sodass ich lediglich wenige Minuten dieses Auftritts sehen konnte. Ich habe mir aber sagen lassen, dass die Jungs ein ziemliches Feuerwerk abgefackelt haben. Danke auch an den netten Herren der mir vor die Nase gehauen hat…

Headliner des ersten Festivaltages sollten dieses Mal Hatebreed sein. Letztes Jahr hatten mich die Jungs zutiefst enttäuscht, was darauf zurückzuführen war, dass die Band erstens viel zu lange auf sich warten ließ und zweitens einen ziemlich durchschnittlichen Gig präsentierte. Dieses Jahr jedoch sollte alles anders werden. Zwar dauerte es wiederum unendlich lange, bis die Mannschaft auf die Bühne trat, eine derart arrogante Performance wie vor 365 Tagen, blieb den Fans zum Glück jedoch erspart. Stattdessen gab man einen repräsentativen Querschnitt durch die bandeigene Geschichte zum Besten, wobei der Fokus in erster Linie auf die letzten beiden Platten „Perseverance“ und „The rise of brutality“ gerichtet war. Man versuchte erst gar nicht in den gleichen Schwindel erregenden Härteregionen wie beispielsweise Terror unterwegs zu sein und wirkte ungleich sympathisch er und einfach besser als vor einem Jahr. Beide Daumen nach oben für eine Band, die auf Grund ihres enormen kommerziellen Erfolges mittlerweile bei den Hardcore Fans ziemlich in die Kritik geraten ist.

         

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